OFFLINE
Kunst wird zur Therapie. Die direkte Resonanz zwischen Künstler*in und Publikum fehlt. Kunst im Ausnahmezustand. Menschen befinden sich im „Offline“.
„Was heißt LOCKDOWN? – Ich finde keine Übersetzung dafür“. Diese Frage stellt mir ein älterer Mann an der Bushaltestelle in gebrochenem Deutsch. Schaut gleichzeitig hilflos auf sein Smartphone, wo ihm offensichtlich die Kenntnisse zur Bedienung fehlen. Ich erkläre ihm in kurzen, einfachen Worten die Bedeutung. Er schüttelt den Kopf. Es ist eher ein Schaudern, das er zum Ausdruck bringt. Er hat verstanden, jetzt hat er die Tragweite des Lockdown verstanden. Gleichzeitig ist er über unsere kurze Interaktion dankbar und glücklich. Menschen im Abseits vom Netz. Viele können sich die Wertkarte für das Handy nicht mehr leisten. Eine unbelastete soziale Kommunikation ist eingeschränkt. Die vorwiegend im Abseits entstandenen Arbeiten warten auf bessere Zeiten.
(Text:Veronika Dreier)
Teilnehmende Künstler*innen:
Nicole Eder, Andreas Ganahl, Bruno Toya, Michael Ganahl, Willy Arndt, Armin Lixl
WorkshopleiterIn:
Veronika Dreier
Ort:
Galerie Zwischenbilder, Schmiedgasse 26/II, Graz
Zeit:
ab 8. Dezember 2020